Reisebericht des Oekumenischen Kirchenchores Elgg nach Schaffhausen
Die Kirchenchorreise vom 27.August 2017 führte uns nach Schaffhausen. Pünktlich um 07:20 Uhr traf sich eine eher kleine Gruppe Chormitglieder am Bahnhof Elgg. Weitere Sänger und Sängerinnen stiessen in Winterthur dazu. Gemütlich plaudernd verging die Zugsfahrt im Nu. In Schaffhausen bestiegen wir den Bus der uns zur Zwingli-Kirche brachte, wo uns Hannah Lindner schon zum Einsingen erwartete. Pfarrerin Miriam Gehrke leitete den Gottesdienst zum Thema: „Glaube geht durch die Nase“; für mich eine nicht alltägliche und eher anspruchsvolle Aussage. Mit den Liedern „Der Lindenbaum“, Summer und Rose“ und mit „Alta Trinità“ bereicherten wir den Gottesdienst. Zudem unterstützten wir die Gemeinde bei Liedern aus dem KGB. Herzlichen Dank an die drei Sänger und die Sängerin, die extra zur Verstärkung des Chores anreisten. Nach der Predigt wandelte Stephanie Senn ihr Duftempfinden in eine virtuose Piano-Interpretation um und setzte damit einen weiteren Höhepunkt im Gottesdienst. Unser Schlusslied „Kein schöner Land“ passte ausgezeichnet zum herrlichen Sommertag.
Zurück am Bahnhof spazierten wir gemütlich Richtung Restaurant Kronenhof. Mehrere schöne Erker in den Gassen zogen unsere Blicke auf sich. Gestärkt mit einem feien Mittagessen, das wir in aller Ruhe geniessen konnten, waren wir bereit für die Führung im Kloster Allerheiligen.
Herr Ruegg, alias „Abt Michael“ in originalgetreuem Gewand des Benediktinerordens führte uns durchs Münster. Ausführlich, mitreissend und mit Anekdoten geschmückt erzählte er uns die Geschichte des Münsters, das heute als grösster romanischer Sakralbau der Schweiz gilt. Im rechten Flügel des Querschiffes bestaunten wir die in rotem Sandstein geschaffene Grabplatte von Eberhard, Ita und deren Sohn Burkhard von Nellenburg. Eberhard und Ita von Nellenburg waren die Gründer des Klosters welches ihr Sohn Burkhard 1103 fertig bauen liess. Die Weiterentwicklung mit all ihren Höhen und Tiefen schilderte uns „Abt Michael“ mit Enthusiasmus. Als Folge der Reformation Schaffhausens wurde 1529 das Kloster aufgelöst. Nach der Besichtigung des 30m hohen Kirchturmes mit Schindeln bedeckter Spitze, sangen wir in der St.Anna-Kapelle das „Dona nobis pacem“. Diese Kapelle wird heute von der Christ.Kath. Gemeinde Schaffhausen genutzt. In einem kleinen Hof steht die 4,5 Tonnen schwere Schillerglocke. Sie wurde 1486 gegossen und inspirierte mit ihrer Inschrift den Dichter Friedrich Schiller zu seinem berühmten Gedicht „ Das Lied der Glocke“. Mit Applaus und Dank verabschiedeten wir uns nach der Führung von „Abt Michael“.
Das nun von Nicole verteilte Mineralwasser war bei allen sehr willkommen. Vielen Dank!
Mit dem Bus erreichten wir unser letztes Ziel, den Waldfriedhof. Philipp Fankhauser, der mehrere Jahre hier arbeitete, führte uns durch den Friedhof und zeigte uns die verschiedenen Bestattungsmöglichkeiten auf. Der Platz mit den Gräbern des Bombenangriffes von 1944 bleibt ein unverändertes Mahnmal der zerstörerischen Ereignisses. Wir alle machten uns wohl ganz persönliche Gedanken beim Spaziergang durch den angenehm kühlen Waldfriedhof.
Am Bahnhof angekommen war noch genügend Zeit für ein Glace oder einen kühlen Drink bevor uns die S-Bahn wieder nachhause brachte.
Einen ganz herzlichen Dank von uns allen geht an Margrit und Nicole für den interessanten und gut organisierten Ausflug.
Eine kleine Bemerkung am Rande: Ein fröhliches Lachen entlockte uns die Tatsache, dass wir den ganzen Tag mit nicht entwertetem Billet unterwegs waren. Es wurde erst auf der Heimfahrt in Winterthur entdeckt.
Beatrice Ghirlanda