Jubiläumsreise des ökumenischen Kirchenchors in den Bregenzerwald
Am Wochenende vom 27./28. August 2016 machten sich die Sängerinnen und Sänger des Kirchenchores mit Partnern und Partnerinnen auf die Jubiläumsreise in den Bregenzerwald. In einem sehr komfortablen Car erreichten wird den Bodensee. Ganz im Sinne eines Chores nahmen wir Platz im Rorschacher Mozartcafé. Nach Kaffee und Gipfeli gönnten wir uns ein paar Schritte entlang des Seeufers, mit Blick auf die weite Fläche des ruhigen Wassers.
Unser nächstes Ziel war das Werkraumhaus in Andelsbuch, mit der Ausstellung „handgemacht“, einer Ausstellung des „Werkraum Bregenzerwald“, kuratiert von Peter Zumthor. Etwa 80 Unternehmen und Betriebe haben sich zu einem Verein zusammengetan mit folgenden Zielen: 1. Ausbildung von Lehrlingen, 2. Stärkung des lokalen Gewerbes und
3. Durchführung von Seminaren und weiteren Anlässen unter einem Dach. Das Ausbildungskonzept mit Schule und Praxis, welches dieser Verein eingeführt hat, erinnert an das „Duale Bildungssystem“ der Schweiz. Dieses Dach ist vom bekannten Schweizer Architekten Zumthor geplant und gebaut worden. Man erkennt bei dieser luftig leicht gebauten Halle mit Glasfassaden die dunkle Farbe und massive Quaderbauteile der Valserthermen wieder.
Anschliessend an die informative Führung genossen wir eine gute und speditive Mittagsverpflegung. Natürlich sassen wir an imposanten, zehn Meter langen Ahorntischen.
Der Besuch der Schubertiade in Schwarzenberg/A bedeutete für uns Sängerinnen und Sänger einen ganz besonderen Genuss. Im Angelika-Kauffmann-Saal erlebten wir einen wunderbaren Liederabend. Christina Landshammer (Sopran) und Maximilian Schmitt (Tenor) gaben einen Zyklus von Franz Schubert vertonten Gedichten, etwa von Matthias Claudius oder Friedrich Rückert, zum Besten. Begleitet wurden sie vom Pianisten Gerold Huber, der die Liedtexte mit Schuberts Musik sehr engagiert und doch nicht dominant untermalte. Auch die Konzerthalle, ein Bau aus Holz mit sichbarer Dachkonstruktion, gefiel mit ausgewogener Aesthetik und Akustik.
Zurück in unserem Hotel Löwen in Lingenau verbrachten wir einen gemütlichen Abend mit einem feinen Nachtessen.
Am Sonntagmorgen besuchten wir den Katholischen Gottesdienst in Krumbach. Danach machten sich die meisten Chormitglieder auf einen stündigen Marsch zum Mittagessen, einige bevorzugten den Car. Für den Sonntagnachmittag war das Frauenmuseum von Hittisau gebucht. Unter dem Titel „Ich, am Gipfel – eine Frauenalpin-Geschichte“ zeigt dieses Museum die damalige Rolle der Frauen in den Bergen auf. Als Bergbäuerinnen oder Aelplerinnen, als Hüttenwirtinnen oder Trägerinnen waren sie schon immer da. Auch als Hochtouristinnen und Bergsteigerinnen wollten sie die Alpenregion frühzeitig für sich entdecken. Die Ausstellung zeigt Lebensgeschichten der bergsteigenden Frauen und spürt Vorurteilen nach, die auch in den Bergen wie in allen Lebensbereichen weit verbreitet waren. Viele Frauen frönten ihrem Hobby gegen den Willen ihrer Männer.
Ganz starke Frauen liessen sich aber das Erklimmen der Gipfel nicht verbieten. Unverständlich, ja sogar schockierend wirkt folgende Aussage: „Seit der Erstbesteigung des Montblanc durch eine Frau ist der Berg nichts mehr wert.“ Zum Glück sind diese Zeiten vorbei!
Nun hiess es Abschied nehmen. Im milden Schein der Abendsonne fuhren wir gemütlich durch die sanfte, hügelige Gegend des Bregenzerwaldes, nahmen unsere Volksliederbüchlein, zusammengestellt von Fritz Renfer, zur Hand und erreichten singend das Vorarlberg, wo wir uns einen letzten kurzen Halt in Dornbirn gönnten.
Im Namen aller Teilnehmenden bedankte sich die Präsidentin, Susi Linder, beim Chauffeur und bei der Reiseleitung mit Markus Rohner, Klaus Schäffler und Astrid Bitschnau ganz herzlich für die reibungslose Organisation dieser beeindruckenden und geselligen Reise.
Rosmarie Brühwiler