Jahresbericht 2015

Nach dem schönen, aber anforderungsreichen Einsatz an Weihnachten 2014 beginnt das neue Jahr „verhalten“ – zweimal sind nicht einmal 30 Sängerinnen und Sänger an den Proben. Trotzdem klappt der Auftritt vom 22. Feb. am Singgottesdienst in der reformierten Kirche mit schönen, z.T. auch bisher unbekannten Liedern aus dem Kirchengesangsbuch gut. Auch die beiden Songs aus dem Frühlingskonzert, „May the road rise to meet you“ und „Travailler, c’est trop dur“ kommen aber allgemein sehr gut an.

 

Die 99. Generalversammlung steht schon ganz im Zeichen der hundersten, denn das Jubiläum rückt unbarmherzig näher, auch wenn viele Themen noch kontrovers, aber immer konstruktiv auf das grosse Ziel hin — das Jubiläumskonzert – diskutiert werden. Erfreulich und fast einmalig, dass wir an der GV acht neue Mitglieder aufnehmen dürfen, verteilt auf alle Stimmen. Das ist aber auch nötig, um die Austritte infolge Alter und Wegzug, wie z.B. den von Kurt Weber, Sänger und Stühleschlepper, verschmerzen zu können.

 

Am Palmsonntag singen wir in der recht gut gefüllten kath. Kirche den Zelter mit den schnellen Läufen, der v.a. dem Bass einige Mühen, schliesslich aber auch Freude bereitet. Nach zwei Zusatz- und zwei verlängerten Proben sind wir für das Frühlingskonzert in Turbenthal (am Freitag) und in Elgg (am Muttertag) gerüstet. Es klappt auch alles gut bis sehr gut, v.a. in der gut gefüllten Elgger Kirche.

Grossen Anteil daran hat das brillante Begleitduo (Bassgeige und Akkordeon), das nicht nur gut spielte, sondern auch so aussah, und uns Rhythmusmuffel zum Erfolg mitriss! Und viele Besucher meinen nachher, dass sie gar nicht gewusst hätten, dass wir auch „so etwas“ singen könnten. Neben den schon erwähnten Liedern seien als Programmhöhepunkte auch noch die „launige Forelle“ von Schubert, „la vie en rose“ von Edith Piaf und der romantische Moonriver erwähnt.

Wer nun geglaubt hat, nach all den schönen französischen und englischen Liedern sich nun sprachlich zurücklehnen zu können, sieht sich allerdings getäuscht: Mit Volldampf wird nun Schwedisch gebüffelt, und das nach anfänglichem Ächzen und Stöhnen so erfolgreich, dass nach dem Abendgottesdienst vom 21. Juni ein Chilechor-Ehrenmitglied unter den Zuhörerinnen gar von den „engelhaften, himmlischen Tönen von der Empore herab“ schwärmt.

Etwas gelöster konnten wir es am PZE-Ständchen nehmen, wo wir zur Freude von Bewohnerin­nen und Bewohnern des Pflegezentrums und unserer Jubilare Lieder aus unserem Repertoir zum Besten gaben.

Nach den Sommerferien steht nun das Programm des Jubiläumskonzerts „im Fokus. An den meisten Proben wird während einer Stunde Frauen und Männern abwechselnd eine Spezial­abreibung in „Sachen Bach“ verabreicht und daneben auch eifrig auf den Bettag und den Reformationssonntag geübt.

Dazwischen findet am 23. August die Chilechorreise an den Untersee statt, trefflich und umsichtig vorbereitet und organisiert von Emil Zehnder, mit Schifffahrt, Museumsbesuch bei Hermann Hesse in Gaienhofen und einem ausgiebigen Picknick in Mammern.

Am ökumenischen Bettagsgottesdienst singen wir in voller Kirche und mit dezimiertem Chor neben einigen Kirchenliedern das „Halleluja“ von Händel und das „Vater unser“ von Schütz. Und am Reformationssonntag nehmen wir den Zelter wieder hervor und ersparen uns so aufwendige Proben. Denn für Weihnachten gibt’s noch einiges zu tun!

Um den Chlaus herum findet nicht nur unser traditioneller Chlausabend statt, sondern wir sind auch am Chlausmäärt vertreten, zwecks Werbung sowie PR fürs Jubiläumskomzert.

An Weihnachten sind beide Kirchen erfreulich gut besucht; v.a. bei den Katholiken fallen die vielen Jungen auf. Die „Missa brevis“ in G von Mozart, ein wunderschönes Stück, gelingt sehr gut, nicht zuletzt auch dank der Mitwirkung unseres Standard-ad hoc-Orchesters.

Nicht nur der Chilechor, auch die ganze Kirchgemeinde, feiert dieses Jahr ein grosses Jubiläum: 500 Jahre Kirche Elgg. Für den eindrücklichen Eröffnungsgottesdienst vom 30. Januar in der fast bis auf den letzten Platz gefüllten reformierten Kirche haben wir an einer Zusatzprobe das „Halleluja“ von Händel und „Unser Vater“ von Schütz wieder aufgenommen.

Seit dem Januar singen und üben nun also 60 Sängerinnen und Sänger jeden Montag und bald auch an jedem zweiten Wochenende für das Jubiläumskonzert vom 17. April. Wir sind zuver­sichtlich, dass wir das anspruchsvolle Programm schaffen, auch dank der willkommenen Unter­stützung durch 14 Gastsängerinnen und –sänger. Es wäre sehr schön, wenn einige von ihnen auch nach dem Konzert unseren Chor weiter verstärken würden; willkommen sind aber nicht nur sie, sondern alle, die Freude am Singen haben, auch wenn sie keine musikalischen Wunderkinder sind.

Und nun geht’s also mit Volldampf Richtung 17. April – die Flyer und die Jubiläumsschrift sind gedruckt und liegen zum Mitnehmen auf!

Ganz zum Schluss möchte ich noch danken, unserer Dirigentin Hannah für ihre immer aufgestellte und effiziente Leitung der Proben, allen Sängerinnen und Sängern für die doch recht disziplinierte Teilnahme an Proben und Auftritten, den grosszügigen Sponsoren, die unseren Jubiläumsanlass dank ihren kleinen und grossen Spenden für uns erst möglich machen und schliesslich dem gesamten Vorstand, insbesondere der Präsidentin Susi Linder, für die kollegiale Zusammenarbeit.

Für alle — in unterschiedlichem Masse zwar — hat es dieses Jahr mehr Arbeit gegeben, aber es hat sich jetzt schon gelohnt: Wir sind auf gutem Wege ins zweite Jahrhundert.

Elgg, 26. Feb. 2016                                                    Thomas Ziegler, Vizepräsident und Aktuar